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Erfahrungsbericht: Wir bauen uns einen LAMP - Teil 1

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"Was ist denn bitte LAMP?" wird sich nun der eine oder andere fragen. Und, nein, da fehlt kein "E" am Ende. LAMP stellt unter Linux einen Webserver samt PHP und MySQL zur Verfügung. Weitere Informationen gibts bei Wikipedia.

Aus Langeweile habe ich versucht unter Ubuntu Server 6.06.1 i386 eine solche Umgebung aufzubauen und wollte darüber berichten:

Auf meinem Notebook rennt ein W... (Ihr wisst schon) 2000, sowie VMware 5.5.1 in der Workstation Version. In VMware legen wir ein angepasstes System an: Ubuntu als Betriebssystem, ja was auch sonst, 256MB Speicher sollten ausreichend sein, als Festplattentyp nehmen wir IDE, da dieser meiner Erfahrung nach flotter ist als SCSI und die voreingestellten 8GB belassen wir so. Mein Server braucht weder Sound noch USB also fliegen diese Geräte raus. Damit das VMware-System etwas zügiger läuft, deaktivieren wir auf der Registerkarte "Options" unter "Advanced" die Einstellung "Disable memory page trimming".

So, fertig. Los gehts. CD rein und das Image starten... Ah, der Auswahldialog. Da wir einen LAMP Server installieren wollen, dürfte es nicht allzu schwer zu erraten sein, was wir auswählen.

Da mir dieses ständige Deutsch-Englisch-Mischmasch nicht gefällt, wähle ich bei der Sprache "Englisch" aus, als Location jedoch "Germany". Nu kommt ein Dialog, wo mir gesagt wird, ich sollte irgendwelche Tasten drücken. Hm, ich seh nix, hier passiert irgendwie nix. Ahso, das ist ne Auswahlliste. Dann klick ich mal auf "Find your layout by pressing some keys". Keine Ahnung was jetzt passiert ist, aber nun wird mir French als Keyboard angezeigt. Egal, probieren wir nun "Test whether this layout is correct". Ok, das besser. Nur bei ":" kommt kein ":". Also isses falsch. Logo, was will ich auch mit nem französischen Layout. Zurück und "Select from full keyboard list" ausgewählt. German, und nochmal diesen dritten Menüpunkt aufgerufen. Bei Eingabe von :ö?/> seh ich auch genau das auf'm Bild. Geschafft.

Nach diversen Laufbalken sagt man mir "Your network is probably not using the DHCP protocol." Bitte? Na klar. Noch aktiver kann DHCP im Router gar nicht sein. Was soll'n das jetzt?! Also die Netzwerkkarte im VMware-Image steht auf Bridged. Das richtig. Websites aufrufen in Win klappt auch - sonst sagt man mir noch nach, ich hätte den Netzwerkstecker nicht drin. Was sagt'n ipconfig? Mh, die IP stimmt, nur was da plötzlich eine "LAN-Verbindung 2" mit ner 169er IP zu suchen hat ist mir ein Rätsel. DHCP im Router ist an, grad kontrolliert. Geht ja gut los. Ich hol mir mal nen Tee, vielleicht fällt mir bis auf dem Weg zur Küche was ein ... Nicht schlauer als grad eben. Auch ein Retry ändert nix. Himmel, Ar* und Zwirn. Wie ich grad sehe, kommt diese 169er IP vom Loopback-Adapter, den ich letztens einrichten musste. Den deaktiver ich ohne wen zu fragen und starte die Kiste neu. So, zurück. Die IP bin ich los. Setup die Zweite. Wenigstens klappts jetzt mit der Keyboardauswahl besser. Aaaah, sieh einer guck, nun tuts auch die Netzwerkerkennung.

Rechnername, da es mir wie immer an Einfällen mangelt, "lampsrv". Lust auf die Partitionierung habe ich grad nicht, also lassen wir ihn selbst machen ("Erase entire disk"). Jetzt meine Lieblingsabfrage. UTC ja oder nein. Von mir aus auch UTC. Warten wir gespannt auf das Ende des Kopiervorgangs... Die Zeit kann man gut damit überbrücken seine Nudeln in die Mikrowelle zu stecken. Fertig, CD raus und neu starten lassen.

Was mir sofort ins Auge springt ist die Meldung

Starting apache 2.0 web server...
apache2: could not determine the server's fully qualified domain name, using 127.0.1.1 for ServerName

Aha, noch ist mir nicht klar, was er mir damit sagen will oder wo es nachher deswegen kracht. Egal, wird sich zeigen. Login funktioniert jedenfalls.

Ein "sudo netstat -nap | grep :3306" sagt mir, daß der mysqld rennt. Bei "sudo netstat -nap | grep :80" meldet sich der apache2. Lässt hoffen. Mit ifconfig holen wir uns noch schnell die IP des Rechners und rufen die mit http:// in einem Browser auf. Da kommt was, "Index of /", "apache2-default/" und "Apache/2.0.55 PHP/5.1.2 ...". Ich war im Glauben, dass da nun ne ordentliche Website erscheint, hm. Ja, die kommt wenn ich auf diesen "apache2-default/"-Link klicke.

Da ich das mal wo gelesen habe, die Website wird wohl unter /var/www/ abgelegt, wo wir auch dieses apache2-default Verzeichnis vorfinden. Die spannende Frage wäre, wie und wo biegt man was um, damit er dieses Verzeichnis apache2-default/ als root benutzt?

Unter /etc/apache2/ gibts eine apache2.conf und eine httpd.conf. Welche isses nun? In der apache2.conf find ich ja alles, nur nix von /www. Verstehs net. Woher weiß der nun, wo die Website liegt? Finde nichts von DocumentRoot in der Datei. Ein "sudo find / -type f | xargs grep DocumentRoot" liefert u.a. die Datei /etc/apache2/sites-availabe/default. Darin ändere ich auf gut Glück die Zeile "DocumentRoot /var/www" in "DocumentRoot /var/www/apache2-default" gefolgt von einem "sudo /etc/init.d/apache2 restart". Juhuu, es klappt. Nun wird mir im Browser direkt diese Apache Testseite angezeigt.

Da mich dieses "could not determine the server's fully qualified domain name" weiterhin ärgert versuchen wir uns daran ... Boah, nach über einer halben Stunde suchen und googeln die Lösung: Wir öffnen die Datei /etc/apache2/apache2.conf und schreiben unter die Zeile ServerRoot "ServerName localhost". Beim erneuten Absetzen von "sudo /etc/init.d/apache2 restart" kommt die o.g. Meldung nimmer.

So, Kaffee für heute auf, reicht mir. PHP und MySQL folgen...

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