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Eindrücke einer Linux-Installations-Party

Vorwort

Dies ist ein Bericht über die 8. Linux-Installations-Party (LIP) des Fachbereichs Informatik der FH Schmalkalden, die am 29.11.2005 stattfand. Wir möchten euch diese Veranstaltung vorstellen, da wir uns in diesem Jahr dazu entschieden hatten, Ubuntu als Schwerpunkt-Distribution anzubieten.

Geschichte der LIP

1998 gab es am Fachbereich Informatik zwei Rechner-Räume, in denen ausschließlich Unix-Systeme liefen. Einer davon war das Multimedia-Labor, ausgerüstet mit "Indy"-Maschinen von Silicon Graphics. Die Studenten, die dort arbeiteten, und der Professor für Multimedia waren eine eingeschworene Unix-/Linux-Fangemeinde. Dort entstand die Idee, den DOS- und Windows-gewohnten Kommilitonen das Unix-Derivat Linux schmackhaft zu machen. Das ganze sollte in möglichst lockerer Atmosphäre geschehen. Also fand die Installations-Party zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang statt. Und zum leiblichen Wohl aller wurde von Professoren und Mitarbeitern Kaffee und Kuchen organisiert. Mit den Newbies wurden Kernels gebacken, Skripte editiert, und gefachsimpelt, was das Zeug hielt.

Aus dem anfänglichen Erfolg wurde eine Gemeinde, zu der immer wieder neue Mitglieder stießen; dadurch belebte sich die LIP jedes Jahr von selbst aufs Neue.

Wenn auch die Distributionen im Laufe der Jahre wechselten und die Installationsroutinen immer benutzerfreundlicher wurden – knifflige Probleme gab es immer wieder, bei denen die Experten ihr gemeinschaftliches Know-How aufbieten mussten. Der Gedanke hinter der ganzen Aktion bleibt jedes Jahr der gleiche: Dass es immer gut ist, genau das zu tun, was alle anderen nicht tun. Also nicht das vorinstallierte Windows zu benutzen! Daran zu erinnern, dass es kostengünstige, leistungsfähige und freie Alternativen gibt. Und dass der Einstieg und Umstieg Lernbereitschaft erfordert, die sich aber auch lohnt.

Organisation im Vorfeld

Hinter jedem großen Computer steht ein starker Mensch. Also war der erste Schritt natürlich, unsere Veteranen zu reaktivieren. Aus der LIP des Vorjahres blieb ein harter Kern von ca. 5 Leuten. Hinzu kamen zwei Teilnehmer vom letzten Mal, die eigentlich nur kritische Anregungen einbringen wollten. Die beiden wurden kurzerhand assimiliert. Auch jedes Jahr mit dabei sind die Altgedienten, die zum Großteil das Studium beendet haben und sich jedes Jahr - aus Tradition - zur LIP einfinden. Der restliche Teil des Teams fand durch persönliche Anwerbung den Weg zum Linux-Betreuer.

Die Kardinals frage bei Linux ist meistens: Welche Distribution nehme ich? Es galt, eine Auswahl zu treffen, was schwer fiel, da die Vorlieben im Team doch recht breit gestreut sind. Letztlich entschieden wir uns wieder für die populären Distributionen Fedora und Mandriva. Sie wurden in den Jahren zuvor auch schon angeboten und machten im Großen und Ganzen einen guten Eindruck. Ubuntu war dieses Jahr der Debütant der Veranstaltung. Es gab im Jahr zuvor schon Erwägungen, es anzubieten, doch da hatte Ubuntu kaum die Wiege verlassen (zwei Monate waren seit dem ersten Release vergangen). Ein ganzes Jahr später hatten es die beiden Ubuntu-Heißsporne, die es im Team gab, nicht schwer, Ubuntu aufgrund seiner enorm angewachsenen Popularität mit aufzunehmen.

Einer der größten Wünsche der Organisation war es, möglichst aktuelle Installationen bereitzustellen. Daher mussten wir uns Gedanken machen, wie wir die Teilnehmer am besten ans Netz anschließen, um Updates und andere Wunsch-Software nachinstallieren zu können - gerade auch im Hinblick auf Ubuntu, das nach der Installation ein Update übers Netz braucht, um komplett auf Deutsch umzustellen. Aus Gründen der Sicherheit wollten wir (und auch die FH) den Teilnehmern jedoch keinen kompletten Internet-Zugang gewähren. So kamen wir auf die Idee, sämtliche Ubuntu-Packages, die nur irgendwie anfallen könnten, vorher auf einen Rechner zu spiegeln. Dieser Rechner sollte dann während der Veranstaltung als DHCP- und APT-Server dienen. Als Vorteil dieser Lösung sahen wir auch die Geschwindigkeit - nichts lädt schneller als ein LAN.

Wir hatten uns den Anspruch gesetzt, die Installationen der ausgewählten Distributionen vorher genau durchzuspielen, um mögliche Fallgruben kennen zu lernen. Der Aufwand, das für drei Distributionen durchzuziehen, erschien uns zu hoch. Daher verkleinerten wir unsere Auswahl auf zwei. Die Wahl des Ausscheidekandidaten fiel auf Fedora, da wir während unserer Vorbereitungen dabei scheiterten, auf unseren lokal angelegten Fedora-Mirror zuzugreifen und damit zu arbeiten. Zu dieser Vorgehensweise fand sich auch nur spärliche Dokumentation im Netz. Einen Mirror mit Ubuntu-Paketen aufzusetzen, fiel dagegen leichter; mit den Paketwerkzeugen von Debian, worauf Ubuntu basiert, hatten wir keine Probleme, auf unseren eigens angelegten Mirror zuzugreifen.

Um dieses LAN aufzubauen, benötigten wir natürlich Unmengen an Patch-Kabeln und einen dicken Switch. Beides bekamen wir auf unkomplizierte Weise vom IuK-Zentrum der FH zur Verfügung gestellt. Dazu gab's gleich noch Monitore und jede Menge Stromkabel, die uns von netten FH-Mitarbeitern organisiert wurden, damit die Teilnehmer möglichst wenig an eigener Hardware mitbringen mussten.

Ungefähr zur gleichen Zeit, als die Idee zu Automatix in bei UbuntuUsers.de aufkam, machten wir uns in unserem Team Gedanken darum, wie wir ein frisch installiertes Ubuntu an die typischen Desktop- Bedürfnisse anpassen könnten. Zu dem Zweck schrieben wir uns ein eigenes Skript, das direkt nach der Installation ansetzen sollte, um diverse Codecs, Video-Player etc. nachzurüsten. Interessant wäre natürlich, bei der nächsten Veranstaltung Automatix zu verwenden.

WLAN war dieses Jahr ein wichtiger Punkt für unsere Vorbereitungen, da inzwischen der gesamte FH-Campus lückenlos mit Access-Points abgedeckt ist und von den Studenten intensiv genutzt wird. Wir probierten daher alle Karten und Chipsätze durch, die wir in die Finger bekommen konnten, um uns gegen alle Arten von Überraschungen zu feien. Da an unserer FH der WLAN-Zugang nur über VPN möglich ist, beschäftigten wir uns auch mit der Konfiguration eines geeigneten Clients.

Eine ansprechende Webseite zu pflegen war eines der Stiefkinder der LIP. Quasi der einzige Zweck, zu dem bisher eine Webseite existierte, war, ein Anmeldeformular für die Teilnehmer bereit zu stellen. Auch das sollte sich dieses Jahr ändern. Unser Team war zum ersten Mal groß genug, um die Aufgaben besser zu verteilen; zum anderen hatten wir Leute im Team, die viel Vorwissen über Web-Publishing mit brachten und sich darum kümmern konnten. In diesem Zuge entstand auch zum ersten Mal ein Forum. Es diente im Vorfeld der LIP zur Koordinierung des Teams und um Wissen und Erfahrungen an einer Stelle zu bündeln. Damit unsere Veranstaltung im Voraus Aufmerksamkeit bekommt, griffen wir erstmal auf die altbewährten Mittel von Handzetteln und Plakaten zurück. Des weiteren gab es dieses Jahr das Novum, einheitliche (und auffällige) T-Shirts anfertigen zu lassen, um auf unsere Veranstaltung und die dazugehörige neue Webseite aufmerksam zu machen. Außerdem sollte man damit unser Team während der Veranstaltung leicht als Ansprechpartner erkennen können.

Verteilaktion

Es stellte sich die Frage, wie und wo wir am besten unsere gedruckten Handzettel verteilen könnten, damit sie die meiste Aufmerksamkeit erregen. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kam gerade das neue Ubuntu-Release "Breezy Badger" raus, das wir auch zur Installation anbieten wollten.

So kam die Idee auf, uns 100 Ubuntu-CDs schicken zu lassen und diese mit unseren Handzetteln kostenlos zu verteilen. Die Unsicherheit dabei war, wie lange das Shipping brauchen würde und ob uns die Lieferung rechtzeitig bis zur LIP erreicht. Eines unserer Team-Mitglieder hatte durch seine Tätigkeit als Supporter bei UbuntuUsers.de das Glück, an die richtigen Ansprechpartner zu gelangen. Unser Vorhaben fand offenbar Zuspruch: Nach dem Release von Breezy erhielten wir unsere Lieferung in atem- beraubender Geschwindigkeit. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die fleißigen Geister, die das ermöglicht haben! Die Ubuntu-CDs kommen praktischerweise im Doppelpack: mit einer Install- und einer Live-CD. Die Install-CDs nahmen wir aus den Hüllen, um sie später für die LIP zu verwenden, und ersetzen sie durch einen unserer Flyer, die Live-CDs ließen wir drin. Damit bewaffnet postierten wir uns dort, wo bestimmt die meisten Studenten hingehen: in der Mensa.

Unsere CDs verteilten sich anfangs etwas zögerlich - wohl weil die meisten Leute nicht davon ausgingen, dass etwas kostenlos verteilt wurde. Wir bemühten uns, nicht nur die "typischen" Linux-Benutzer, sondern die Leute in ihrer breiten Masse anzusprechen. Durchaus mit Erfolg - wir kamen mit Leuten ins Gespräch, die irgendwie mal von Linux gehört hatten, aber sonst nichts damit anzufangen wussten.

Wir gingen mit der Frage, ob man schon mal etwas von Linux gehört habe und sich vielleicht dafür interessiere, auf die Leute zu. Es gab eine Vielzahl von Reaktionen. Ein Muster trat aber verhältnismäßig häufig auf, nämlich die sinngemäße Antwort: 'Nein, ich studiere doch BWL.'. Heißt die Schlussfolgerung daraus, dass Leute aus der Wirtschaft und solche, die es mal werden wollen, sich nur in der Welt von Windows bewegen können und dürfen? Wir hoffen nicht. Außerdem: Sind Produktvielfalt, Konkurrenz und Selektion nicht Grundsätze der Marktwirtschaft? Auf jeden Fall nahmen wir das gute Gefühl mit, dass wir mit einigen Leuten ins Gespräch gekommen sind, für die Linux vorher nur ein vager Begriff war.

LIP-Abend

Am Tag der LIP konnte unser betreuender Professor noch ein paar helfende Hände rekrutieren, die zusammen mit uns schon nachmittags anfingen, die Theke für Kaffee und Kuchen herzurichten. Bei dieser Veranstaltung werden die Mittel für das leibliche Wohl traditionsgemäß von den Informatik-Professoren und Mitarbeitern gesponsort. Eine andere Tradition ist die Verlosung von kleinen Sachpreisen – natürlich mit einem Bezug auf Linux. Diese werden gewöhnlich von unseren Sponsoren-Firmen bereitgestellt. Dieses Jahr war die Bescherung sogar recht üppig: Es gab T-Shirts und Pullover, große und kleine Kuscheltiere, Uhren, Füllfederhalter und stellenweise richtig teure Sachbücher sowie aktuelle Software.

Währenddessen kümmerte sich das Kern-Kompetenz-LIP-Team – deutlich gekennzeichnet durch unsere LIP-T-Shirts - um die Verkabelung des Veranstaltungsraumes. Unseren Host, der als DHCP- und APT-Server fungieren sollte, und den dazugehörigen Switch bauten wir in der Mitte des Raums auf und zogen Patch-Kabel zu jedem Sitzplatz. So brauchten die Besucher am Abend ihren Rechner nur hinzustellen und anzustöpseln. Trotz aller Planung merkten wir, dass jemand (der Autor blickt pfeifend- unschuldig gen Decke) vergessen hatte, Netzkabel für die Monitore zu organisieren. Die wurden uns aber schnell und problemlos aus verschiedenen Labors zur Verfügung gestellt.

Der Abend und unsere Gäste brachen allmählich herein - wir blieben trotzdem. Gegen 18:30 Uhr wandte sich unser Professor an die Menge und hielt seine Begrüßungsrede. Dabei werden, wie jedes Jahr, sämtliche Betreuer kurz vorgestellt.

Gleich im Anschluss wurden die Ubuntu-Installations-CD mit vollen Händen verteilt. Eigentlich sollte das Vorgehen koordiniert werden, so dass jede Bank in etwa die gleiche Anzahl an Betreuern hatte. Aber die guten Vorsätze versanken schnell in einem produktiven Chaos - geholfen wurde dem, der am lautesten um Hilfe schrie - und wir liefen von einem Ende des Raums zum anderen. Unser eigens entwickeltes Skript fand nach den Installationen jedoch keine breite Anwendung, da die meisten Besucher ihre eigene Auswahl an Software trafen. Dafür bekamen sie von uns natürlich keinen Widerspruch, doch es entstand dadurch an einigen Stellen Doppelarbeit, der wir gerade durch eine einheitliche Gestaltung der Nach-Installation vorbeugen wollten. Es war dieses Jahr unser erster Versuch, die Nach-Installation teilweise zu automatisieren. Die Idee selber wird sicherlich beibehalten werden; beim nächsten Mal besteht an der Ausführung noch Verbesserungsbedarf.

Gegen 20 Uhr fand die heiß ersehnte Verlosung statt. Zuvor hatten unsere Helfer fleißig Lose verteilt. Nur ganz hart gesottene Gäste waren selbst durch Aussicht auf einen der vielen attraktiven Preise nicht vom Rechner weg zu kriegen; ansonsten verlagerte sich das große Krabbeln für eine halbe Stunde auf den Flur.

Nach der Verlosung waren einige Gäste mit neuen Maskottchen oder Sachbücher gerüstet, um sich spezielleren Aufgaben zu stellen. Bei einer der wenigen Mandriva-Installationen auf einem Laptop gab es das hartnäckige Problem, Module für die WLAN-Karte einzubinden. Die Lösung dafür steckte wirklich im Detail: Das heruntergeladene Installations-Skript enthielt einen (genau einen!) Syntaxfehler.

Ein anderer unserer Gäste ist Lehrer an einem Gymnasium, der durch die Teilnahme an der LIP selbst Erfahrungen mit Linux sammeln wollte. Einer seiner Wünsche war es, die bekannte Windows- Software "Matheass" mittels Wine zum Laufen zu bekommen. Das in den Ubuntu-Repositories enthaltene Wine konnte man dafür nicht verwenden. Erst nach einiger Suche fanden wir ein aktuelleres Wine-Paket, dessen Repository per Hand in die sources.list eingetragen wurde. Damit lief das Matheass dann problemlos.

Den meisten Ärger bereitete NTFS. Schon im Vorfeld der LIP bemerkten wir bei einigen Ubuntu-Testinstallationen das Versagen von Ubuntus NTFS-Resize. Auch Tipps aus dem UbuntuUsers Forum, wie z.B. die entsprechenden Partitionen vorher zu defragmentieren, brachten nicht bei allen betreffenden Partionen den Erfolg. Als geeignete Lösung erschien uns Knoppix, da dort eine aktuellere Version von NTFS-Resize enthalten ist. Um allerdings die neueste NTFS-Resize-Version zur Verfügung zu haben, hatten wir uns ein Knoppix remastert und diese dort eingefügt. Dieses Werkzeug sollte uns auch tatsächlich bei der LIP behilflich sein.

Wir hatten vor dieser wie auch vor jeder LIP zum Sichern der Platteninhalte aufgerufen. Bei einem Fall führte die Nichtbeachtung dieses Hinweises auch zum GAU: Bei einem Laptop mit zwei NTFS-Partionen ließ sich eine davon zunächst erfolgreich verkleinern, allerdings ließ sie sich dann im folgenden Installations- prozeß nicht mehr ansprechen. Auch ein von der anderen Partition gestartetes Windows konnte die verkleinerte NTFS-Partition nicht mehr richtig erkennen. Das Problem entstand, weil durch das NTFS- Resize eine fehlerhafte Partitionstabelle erzeugt wurde.

Die Rettungsmaßnahmen für die bleich gewordene Studentin bzw. für ihren Laptop begannen damit, nach der Katastrophe den Inhalt der anderen Partitionen per Netzwerkkabel Nachbar-Rechner zu retten. Anschließend wurden etliche Versuche unternommen, die Partitionstabellen wieder herzustellen, um doch noch die Daten der NTFS-Partition lesbar zu machen. So wie die Anzahl der Gäste weiter abnahm, nahm unsere Müdigkeit und Erschöpfung langsam zu. Auch nach mehrstündigen Bemühungen war die Partionstabelle nicht mehr zu retten, so dass uns nichts weiter übrig blieb, als die Besitzerin mit reichlich Mitleidsbekundungen und Nachbetreuungsangeboten nach Hause zu entlassen.

Parallel dazu gab es ein ähnliches Problem auf einem Medion-PC. Dort erzeugte ein Verkleinern der NTFS-Partition ebenso eine fehlerhafte Partitionstabelle. Die konnte aber von Hand wiederhergestellt werden. Das Mounten unter Linux lief dann ohne Probleme, nur Windows XP weigerte sich, davon zu booten. Warum nicht, das war uns erstmal ein Rätsel. Nach Erklärungen wollten wir auch in den Bios-Einstellungen suchen, allerdings war das passwortgeschützt. Mit welchem Passwort, das fragte sich vor allem der Besitzer. Das führte dann unweigerlich zum Umsetzen des Vergessens- Jumpers und zur manuellen Rekonstruktion aller Bios-Einstellungen. Dort musste auch irgendwo der Hund begraben liegen, denn nach diesem zeitraubenden Spaß hatte Windows wieder ein Einsehen und ließ sich fröhlich wieder hochfahren.

Gegen 1 Uhr nachts riefen wir das offizielle Ende der Veranstaltung aus und machten uns an die Arbeit: An unseren inoffiziellen Repositories - nicht nur Wine gab's da, auch jede Menge Bier. Um die hartnäckigen Problemfälle wurde sich natürlich weiter gekümmert. Derweil wurde schon mal mit anderen Betreuern und mit dem Prof auf den gelungenen Abend angestoßen. Die nicht mehr gebrauchte Hardware wurde langsam wieder eingesammelt und sortiert, die Inseln von Papptellern und Bechern entsorgt und die letzten Kuchenreste verspeist. Irgendwann kurz vor 3 Uhr gingen dann endgültig die Lichter aus, jedenfalls an der FH. Die, die von uns immer noch nicht müde waren, zettelten noch eine kleine Feier in privaten Gemächern an, wo man sich allmählich bis in den nächsten Morgen versacken ließ.

Nach der LIP

Nach den LIPs der vergangenen Jahre war die Nachbetreuung der Besucher immer ein wunder Punkt. Die Teilnehmer wurden nach der Veranstaltung noch einmal per Mail-Verteiler dazu ermutigt, das Team bei weitergehenden Problemen und Fragen zu kontaktieren, jedoch verlief das immmer im Sande.

Eine Idee im Vorfeld dieser LIP war es, nach der Hauptveranstaltung einen Stammtisch zu etablieren - in erster Linie, um die Nachbetreuung persönlicher zu gestalten; vor allen Dingen aber, um eine aktive Community aufzubauen. Im Trubel der Veranstaltung mussten wir wieder einmal aufs Neue feststellen, dass ein jeder ein paar Nischen hat, in denen er sich besonders gut auskennt - das gilt für die Mitglieder des LIP-Teams ebenso wie für die Besucher. Ein weiterer Vorteil wäre das Überbrücken der Zeit bis zur nächsten LIP: Ein Hauptgrund für organisatorisches Chaos sind die Reibungsverluste beim neuerlichen Zusammenfinden eines Teams, gerade bei der begrenzten Anzahl von Linux-Begeisterten an unserer überschaubaren Fachhochschule. Die Stammtische sollten dabei alle vierzehn Tage stattfinden.

Eine knappe Woche nach der LIP fanden wir uns zu unserem ersten Stammtisch zusammen: Mit dem gesamten LIP-Team, unserem Schirm-Professor (der netterweise die erste Getränkerunde schmiss) und einer Handvoll interessierter LIP-Teilnehmer. Es ging dabei zunächst um ein Resümee der Veranstaltung: Was gut und weniger gut über die Bühne gelaufen war. Die wichtigste Idee des Abends war jedoch die Etablierung regelmäßiger Workshops rund um Linux. Dabei soll jedem Stammtischler die Möglichkeit gegeben werden, anderen sein Lieblings- oder Spezialgebiet nahezubringen. Angestrebt wird eine Frequenz von zwei Workshops pro Semester. Durch diese Veranstaltungen sollen zum einen interessante Themen vertieft werden, wozu auf der LIP meist keine Gelegenheit besteht. Zum anderen würden die Workshops dafür Sorge tragen, dass die regelmäßigeren Stammtische auf etwas inhaltlich Konkretes hinarbeiten.

Schluss

Wenn ihr Interesse habt, erstatten wir euch nächstes Mal wieder Bericht über unsere Linux Installations-Party, wobei wir dann schonungslos unsere Schwächen und Pannen offenlegen werden. Die Autoren bedanken sich für eure Aufmerksamkeit, trinken ihren letzten Schluck Kreativ-Bier aus und gehen sich jetzt die Fingerkuppen verbinden.

Maik "gilly" Gischel & Christian "Krischan" Heinze

http://lip.fh-schmalkalden.de